An die Angehörigen der Erkrankten
Liebe Angehörige,
Sie haben ein Familienmitglied, das krank ist. Vor allem die nächst Stehenden befinden sich eventuell vor einer großen körperlichen und psychischen Herausforderung, falls Sie den Betroffenen zu Hause versorgen. In der ersten Zeit denkt man vor allem an den erkrankten Menschen. Eigene Bedürfnisse werden meistens vollständig zurückgestellt. Alle Aufmerksamkeit, jegliche Zuwendung, der ganze Alltag dreht sich um den direkt Betroffenen. Dies ist ein Fehler. Auch Sie, als betreuende Person brauchen unbedingt einen „Ausgleich“ zu Ihrem 24 Stunden Job. Erfahrungsgemäß spätestens nach ein paar Jahren ist/sind auch die nicht kranken Familienmitglieder „krank“. Von: ausgelaugt, gestresst, lebenslustlos bis hin zu konkreten Symptomen/Krankheiten. Am häufigsten treten Rückenbeschwerden und Depressionen auf, die sich zu ernsthaften Erkrankungen entwickeln können. Daher unser Ratschlag: Von Anfang an auch etwas für sich tun. Und wenn es nur ein Nachmittag/ein paar Stunden in der Woche sind, wo Sie etwas nur für sich selbst machen. Bedenken Sie, das wenn es Ihnen gut geht können Sie besser für Ihren Angehörigen sorgen. Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden sind Garanten für eine gute Versorgung Ihres Lieben. Wenn es Ihnen nicht gut geht, können Sie auch für den Kranken nicht gut sorgen. Manche Menschen erkennen dies meistens leider erst dann, wenn der „Schaden“ schon „da“ ist. Aber auch wenn die Erkenntnis schon da ist kommen noch oft innere Probleme/Konflikte dazu jetzt, plötzlich mit etwas „nur für sich“ anzufangen. Es treten Gefühle auf wie z.B.: ich verrate sie/ihn damit, ich bin egoistisch, was werden die Nachbarn denken usw. Daher noch einmal: letztendlich wenn es Ihnen gut geht, können Sie für den Kranken besser sorgen. Falls Sie noch nichts für sich tun, dann beginnen Sie bitte jetzt damit.