Zentrum für Ergotherapie Lichtenberg
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Schlaganfall (Apoplex)

 

Nach einem Schlaganfall (Apoplex → Durchblutungsstörung des Gehirns mit anschließendem Gewebsuntergang) kann das Krankheitsbild sehr unterschiedlich aussehen, abhängig davon welcher Teil des Gehirns betroffen ist. Manche Menschen haben Probleme mit dem Sprechen, aber weniger in der Beweglichkeit, oder umgekehrt. Bei manchen Menschen sind mehrere Bereiche betroffen (Beweglichkeit, Sprache, Gedächtnis, logisches Denken und eventuell noch mehr). Das allgemein geläufigste Krankheitsbild ist die sogenannte Halbseitenlähmung. Es bedeutet, dass eine Seite des Körpers, links oder rechts, abhängig davon welche Hälfte des Gehirns betroffen ist, in Ihrer Funktion eingeschränkt ist. Äußerlich wirkt es so als ob die Muskeln und Knochen nicht mehr „funktionieren“. Die Ursache liegt aber im Gehirn und den Nerven. Muskeln und Knochen sind als solche nicht beschädigt, es ist die Information, die über die Nerven geleitet wird, die unzureichend, nicht mehr oder falsch an den Muskeln ankommt. Neben der medikamentösen Versorgung sind hier Therapeuten gefragt.

Es ist wichtig so schnell wie möglich mit der Therapie anzufangen bzw. diese nach der Reha fortzusetzen. In der ersten Zeit nach dem Ereignis ist es möglich die schnellsten und dauerhaftesten Ergebnisse zu erzielen. Die Fortbildungen z.B. in der Handtherapie, der Wirbelsäulenbehandlung oder Hirnleistungstraining kommen uns hier sehr zu gute. So ist es uns möglich in der Behandlung unserer neurologischen Patienten z.B. Techniken aus der manuellen Handtherapie anzuwenden. Manchmal ist die eingetretene Schädigung leider so groß, dass ausgeprägte, bleibende Schäden bleiben. Mit der Zeit, liegt dann das vorrangige Ziel der Therapie in der Erhaltung des Erreichten und/oder Vermeidung von weiteren Verschlimmerungen. Bei solchen Patienten ist von einer längerfristigen Therapiedauer auszugehen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass das bestmögliche Ergebnis erreicht wird, wenn der betroffene Mensch, außerhalb der Therapie, so viel wie möglich selbst übt. Die durchschnittliche, vom Arzt verordnete Anzahl der Behandlungen pro Woche beträgt 2 Mal. Das bedeutet, dass in den restlichen 5 Tagen der Woche keine Therapie stattfindet. Auch wenn an den anderen Tagen der/die Physiotherapeut/in oder der/die Logopäde/in kommen. Jeder Therapeut kümmert sich um seinen „eigenen“ Bereich. Daher gilt, je mehr „Selbstarbeit“ jemand leistet, desto besser kann das Ergebnis werden. Je mehr Stimulation ein Nerv erhält, desto eher bzw. vollständiger kann er sich regenerieren. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass nicht jeder Erkrankte dazu in der Lage ist, aus körperlichen bzw. geistigen Gründen. Neurologische Krankheiten, vor allem die, die den Ursprung im Gehirn haben ziehen sehr oft psychische Veränderungen nach sich. Familienmitglieder Berichten dann oft, dass der Betroffene sich verändert hat, „früher war er/sie ganz anders“. Begleitend tritt häufig auch eine depressive Stimmungslage dazu. Das sind nur manche von einer Vielzahl an möglichen Gründen warum jemand doch nicht übt obwohl es theoretisch machbar wäre. Dies ist vor allem für Familienmitglieder manchmal schwer zu akzeptieren.